Lernkultur

Lernmethoden - die grundlegenden Prinzipien

Informelles Lernen: Ist handlungsbasiertes Lernen, das einfach geschieht, bei dem sich ein Lernergebnis einstellt, das aus Situationsbewältigungen und Problemlösungen folgt.

Jahrgangsübergreifendes Lernen: Lernen findet bei uns in altersgemischten Gruppen statt, da es den Rahmen einer natürlichen Lernumgebung darstellt. Die Kinder lernen von- und miteinander und eignen sich Flexibilität sowie Empathie an.

Selbstorganisiertes und selbstverantwortliches Lernen: Um Kinder zum eigenständigen Gestalten ihrer Lern- und Lebensprozesse zu befähigen, ist es erforderlich, dass sie selbst Verantwortung für ihr Lernen übernehmen 

Lernen in Resonanz: Lernen, als Miteinander von Kindern und Erwachsenen, beruht auf der einfühlenden Wahrnehmung und Beteiligung des Erwachsenen am Handeln und Denken des Kindes.

Spielbasiertes Lernen: Spielen ist die natürliche Art von Kindern zu agieren und folglich auch zu lernen. Für die kindliche Entwicklung nimmt es eine ganz außerordentliche Rolle ein. Nur so kann der Mensch spätere Herausforderungen kreativ anpacken. 

Die vollständige Liste der Lernmethoden haben wir in unserem Kurzkonzept beschrieben.

Lernformen – die praktische Umsetzung

Freies Spiel: Im Rahmen des spielbasierten Lernens kommt dem Spiel ohne Vorgaben von außen besondere Bedeutung zu. Freies Spielen im Sinne von Bauen und Formen trainiert beispielsweise die räumliche Vorstellung.

Bewegung: Gehirnleistung benötigt Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit entsteht, wenn die Nervenzellen im Gehirn ausreichend aktiv sind. Und diese wiederum können nur aktiviert werden mit entsprechender Sauerstoffversorgung, die durch Bewegung ermöglicht wird.

Freiarbeit: Um den Impuls, insbesondere für selbstorganisiertes und selbstverantwortliches Lernen zu geben, ist die mit Materialien vorbereitete Lernumgebung entscheidend, in der die Kinder allein oder gemeinsam den Themen und Lerngegenständen nachgehen, die gerade auf ihr Interesse stoßen.

Angebote: Themenbereiche können als eine Einheit auf verschiedene Art und in unterschiedlichen Richtungen gedanklich durchdrungen werden. Bei dieser Lernform wird ein Sachaspekt vertieft und verinnerlicht.

Projekte: Die vielfältigen Möglichkeiten, projektbasiert zu arbeiten und zu handeln ergeben sich aus den unterschiedlichsten Situationen. Allen Projekten gemeinsam ist die Voraussetzung, dass sie sorgfältig geplant werden, bevor überhaupt die einzelnen Aktivitäten entstehen.

Die vollständige Liste der Lernmformen haben wir in unserem Kurzkonzept beschrieben.

 
 

Die Lernumgebung

Unsere Schule ist nicht nur ein Ort zum Lernen, sondern vor allem auch ein Lebensraum für alle. Daher hat die Konzeption der Lernumgebung die gleiche Priorität wie die angeführten Aspekte zu Bildungs- und Lerntheorien.

Schulgebäude: Die grundsätzliche Überlegung bei Einrichtung und Design des Schulgebäudes betrifft sowohl die Funktionalität als auch die Ästhetik. Eine liebevolle, durchdachte und sorgfältige Gestaltung hat unmittelbar eine positive Wirkung, was für ideale Lebensräume allgemein ganz entscheidend ist. 

Außenbereich: In erster Linie ist der Außenbereich des Schulgeländes der Ort für Bewegung. Er soll aber genauso genügend Platz bieten für eigene Ideen und Projekte, die gemäß der BNE Nachhaltigkeitskriterien umgesetzt werden. Ob es das Bauen einer Hütte ist, das Anlegen von Hochbeeten, das Kreieren von Skulpturen oder das Errichten eines Barfußpfades - die konkrete Ausgestaltung soll bewusst offengehalten und mit den Kindern Stück für Stück erarbeitet werden.

Externe Lernorte: Um Lernen im Sinne von Horizonterweiterung und Öffnung anzuregen, ist die Erschaffung und Pflege verschiedenster externer Lernorte erforderlich. Die Kinder können andere Lebenswelten nur kennenlernen, wenn sie diese auch betreten können.

Natur: Da wir Nachhaltigkeit in unserer Schule großschreiben, ist es für uns ganz selbstverständlich, sie als Lern- und Erfahrungsraum in unseren Schulalltag mit einzubeziehen. Gelernt wird daher auch in der Natur, mit der Natur, von der Natur und durch die Natur. In Form von regelmäßig stattfindenden Naturerlebnissen möchten wir Kinder mehr für alles Natürliche sensibilisieren.

Lernstandserfassung und Feedback

Im Mittelpunkt schulischen Handelns stehen hauptsächlich zielgerichtete Tätigkeiten, die sowohl Anstrengung als auch ein Ergebnis beinhalten. Da natürliches Lernen und ganzheitliche Bildung viel mehr und komplexere Vorgänge umfasst als nur die messbaren Entwicklungen, würde eine Bewertung im Sinne von einheitlicher Beurteilung für alle, zum Beispiel in Form von Noten, unserem Verständnis von Lernprozessen kontraproduktiv entgegenstehen.

Wir gehen davon aus, dass Lernen aus Neugier und intrinsischer Motivation heraus angeregt wird. Individuelle Leistungen stellen sich folglich ganz ohne Druck von außen ein. Können darf natürlich gern gezeigt werden, was meistens die Inspiration anderer beflügelt. Dennoch muss niemand seine Leistungen präsentieren. Umso wichtiger ist bei der Frage nach einer Wertschätzung des Geleisteten in erster Linie die eigene Wahrnehmung der Kinder, durch die Selbstwirksamkeit und kritisches Reflektieren trainiert werden. Die Beobachtung durch die Lernbegleiter, welche die Grundlage für eine Beratung zum weiteren Lernverhalten bildet, ist dabei ebenso essenziell.

Daher ist die Lerndokumentation äußerst bedeutsam. Unabhängig von den Beobachtungen des Lernbegleiters fertigt jedes Kind eigene Notizen an, um Lernprozesse reflektieren zu können. Die Beobachtungen beider münden in regelmäßigen Abständen in ein Beratungsgespräch, um Lernfortschritte und mögliche Probleme sichtbar zu machen. Auf diese Art gestärkt und sensibilisiert für sein Entfaltungspotential geht das Kind immer wieder in die nächste Lernetappe. So kann selbstorganisiertes Lernen strukturiert stattfinden.